Ausflugsziele in und um Jena
Der Landgrafen in Jena
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Bewegt man sich, vom Zentrum aus gesehen, gen Nordwesten, erreicht man den Landgrafen und das dazugehörige, neu zum gastronomischen Betrieb ausgebaute Schlösschen.
Von allen Gaststätten auf Jenas Bergen war die auf dem "Landgraf' (so lautet der amtliche Name, nicht "Landgrafen") die nächstliegende und schon von der Stadtmitte aus zu erkennen. Allerdings konnte man sie nur mit Anstrengung erreichen. Autos dürfen ohnehin nicht auf den Berg, und der Weg den "Steiger" hoch ist lang. Daher führen mehrere vielstufige Treppen zu der Höhe von 277 m über NN empor. Wegen der schönen Aussicht auf Jena lohnt aber der Weg hinauf. Das erste Gebäude entstand auf dem Landgraf auf Initiative des Leiters des Verschönerungsvereins, Oberstaatsanwalt Horst Lommer. 1892 erwarb man Grund und Boden, 1893 eröffnete man das Haus, und 1895 beschloss man bereits seine Erweiterung. Der Landgraf wurde zum Ausflugsziel. Lommer machte sich um die Erschließung der Jenaer Umgebung verdient, ließ Wege und Aussichtsplätze schaffen und bemühte sich um die Anpflanzung verschiedener Baumanen.
Nach seinem Tode setzte man ihm in der Nähe des Gasthauses ein Denkmal aus Kalkstein. Auch dieser Berg hat seine "Gemeinde", die "Landgrafengesellschaft" ist die jüngste Jenas. Der Name der etwa 1000 m von der Innenstadt entfernten Höhe soll sich vom Ausdruck "Berg des Landgrafen" herleiten. Es heißt, der Thüringer Landgraf Ludwig I. habe hier Wein anpflanzen lassen. Jedoch wird erst 1448 ein Weingarten "Landgrafenberg" genannt. Vorher gibt es bereits Weinbau auf dem Steiger. Heute heißt nur die ansteigende Straße so, der Beginn des alten Verbindungsweges nach Apolda, der am Landgraf vorbeiführt. Durch dieısen Hohlweg ließ Napoleon in der Nacht zum 14. Oktober 1806 vor der in die Geschichte eingegangenen Schlacht die Kanonen auf die Hochebene schaffen.
Der Landgraf ist nicht nur ein wunderbarer Aussichtspunkt, er ist auch Ausgangspunkt schöner Wanderungen auf den Höhen von Jena.