Wanderungen in und um Jena
Wanderung vom Landgrafen über die Schlachtfelder zum Rautal
Jenas Höhen um den Windknollen haben in den letzten Jahrhunderten viele Soldaten gesehen. Dazu gehören die Truppen Napoleons und der Preußen, aber auch die Soldaten der Roten Armee, die zu Zeiten der DDR dies Ebene als Truppenübungsplatz nutzten.
Heute ist dieses Gebiet ein Naturschutzgebiet und bietet mit den angrenzenden Wäldern und Tälern sehr schöne Bedingungen zum Wandern. Man kann dies zu allen Jahreszeiten nutzen und besonders die interessante Pflanzenwelt lädt zum genauen Hinschauen ein.
Wir starten unsere Wanderung im Stadtzentrum von Jena und begeben uns über den Steiger hinauf zum Landgrafen. Es gibt mehrere Möglichkeiten des Aufstiegs, die alle mehr oder weniger kurz und steil sind. Man kann die Treppen kaum verfehlen und der Turm des Landgrafen ist weithin sichtbar.
1 Der Landgrafen hat seinen Namen wahrscheinlich aus der Zeit als der Thüringer Landgraf Ludwig I. hier an den Hängen Wein anbauen ließ.
Auf dem Landgrafen wird man von der Ausflugsgaststätte begrüßt, deren Terasse einen faszinierenden Blick auf Jenas Innenstadt gestattet. Man nennt sie deshalb auch gern den Balkon Jenas.
Schöne Aussichten auf Jena und Umgebung ergeben sich aber auch im weiteren Verlauf der Wanderung. Zahlreiche Bänke laden an vielen Stellen zum Verweilen ein und der gesamte Weg rings um den Landgrafen ist sehr gepflegt. Kinder werden sich über den Abenteuerspielplatz freuen, der sich ganz in der Nähe des Turmes befindet.
Wir halten uns weiter auf dem Weg in Richtung Nordwesten und folgen der Schilderung zum Windknollen und Napoleonstein. Nach weniger als 30 Minuten erreichen wir das Naturschutzgebiet um den Windknollen und sehen bereits den Napoleonstein oben auf der Anhöhe.
2 Der Napoleonstein ersetzt als Denkmal den ehemals hier vorhandenen Flursteint. Von hier aus soll Napoleon die Schlacht bei Jena im Jahr 1806 beobachtet und geleitet haben. Man kann den Blick weit schweifen lassen und sich den meist vorhandenen Wind um die Nase wehen lassen und sich bei einer Rast vorstellen, wie es damals vor über 200 jahren hier abgelaufen ist. Wer sich näher darüber informieren möchte, der kann einen Abstecher in das nahe Cospeda machen und im dortigen Museum mehr über die Schlacht auf diesen Feldern erfahren.
Wir laufen weiter in Richtung Closewitz in Richtung des befestigten Fahrweges, danach in Richtung der Hochpannungsleitung. In etwa 30 Minuten passieren wir Closewitz und schwenken auf den gelb markierten Weg ein, der uns im Frühjahr direkt zu den riesigen Vorkommen an Winterlingen im Rautal führt.
3 Zu den Blütezeiten der Winterlinge muss man nicht lange suchen, da die vielen Besucher und Wanderer den Weg schon fast automatisch vorgeben. Die für Deutschland eher seltenen Vorkommen dieses Frühblühers locken immer sehr viele Besucher an. Man kann die Vorkommen auf dem Winterlings-Rundweg ausgiebig genießen und fotografieren, ehe es dann weiter in Richtung Osten zum Burschenplatz geht.
4 Der Burschenplatz diente früher zum heimlichen Austragen von Turnieren und ist heute ein kleiner Rastplatz in einem schönen Seitental mitten im Wald. Von hier aus geht es weiter bergab am Rande des Steinbachs und nach 15 Minuten kann man den Buchenhochwald an verschiedenen Stellen verlassen.
5 Der Blick fällt nun auf das Rautal und auf die gegenüberliegenden Berge.
Für die Rückfahrt zum Stadtzentrum gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten geht es mit dem Bus der Linie 15. Die Endhaltestelle befindet sich dicht an dem weithin sichtbaren Hochhaus in der Closewitzer Straße.
Bilder der Wanderung vom Landgrafen über den Windknollen ins Rautal bei Zwätzen
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